Akzessions-Nummer

BVAL-901100

  • Trivialname

    Wolliger Fingerhut
  • Gattung

    Digitalis
  • Art

    lanata
  • Botanischer Autor Art

    Ehrh.
  • Pflanzenfamilie

    Wegerichgewächse
  • Lebensdauer

    biannuell (zweijährig) bis mehrjährig (ausdauernd)
  • Eingangsdatum

    20030626
  • Ursprungsland

    Österreich
  • Biologischer Status der Akzession

    Traditionelle Kulturpflanze/Landsorte
  • Art der Lagerung

    mittelfristig;langfristig
  • Status im Multilateralen System

    Nein
  • AEGIS-Status

    Nein

Charakterisierungs- und Evaluierungsdaten

  • Erntezeit Samen (Beginn)

    9
  • Erntezeit Samen (Ende)

    10
  • Frucht

    2-fächrige Kapsel
  • Geruch

    nahezu geruchlos
  • Geruch

    almost odourless
  • Geschmack

    stark bitter
  • Geschmack

    intensively bitter
  • Hinweise

    Gefährlichkeitsgrad: sehr stark giftig + + +; giftige Pflanzenteile: alle Pflanzenteile
  • Hinweise

    Toxic parts: all parts of the plant. Danger level: highly toxic +++. Digitalis lanata is the best investigated species of the genus and the most important for pharmacy. It is the only species with high content of Digoxigeninglycosides
  • Inhaltsstoffe

    über 70 Cardenolidglykoside (Herzglykoside / Digitalisglykoside 0,5–1,5 %) mit den fünf Aglykonen Digitoxigenin (A-Reihe), Gitoxigenin (B-Reihe), Digoxigenin, (C-Reihe), Diginatigenin (D-Reihe) und Gitaloxigenin (E-Reihe), u.a. Digoxin und Digitoxin, Lanatoside, Glucogitorosid, Glucodigifucosid, Glucoverodoxin, Glucolanadoxin, Glucoevatromonosid; ferner herzunwirksame Pregnanglykoside (Digitanolglykoside), Steroidsaponine, Flavonoide
  • Inhaltsstoffe

    Ca.1% Heart-glykosides. Lanatosid C, Lanatosid A, Digitalinum verum, Glucogitorosid, Glucodigifucosid, Glucoverodoxin, Glucolanadoxin, Glucoevatromonosid, Lanatosid B.
  • Anmerkungen zur Beschreibung

    Mittelfristlager: Ernte 1999 ca. 5000 Stk., Ernte 2007 ca. 7000 Stk.. Vergleich mit Ernte x und Ernte 2007: Ernte 2012 von Ernte 2007 ca. 4000 Stk. Ernte 2012 von Ernte x ca. 12000 Stk. Beide Pflanzen ident.
  • Nutzung / Verwendung

    Digitalis Blattdrogen werden heute nicht mehr therapeutisch angewandt, große Bedeutung besitzt die Droge dagegen als Ausgangsmaterial zur Gewinnung der enthaltenen herzwirksamen Glykoside, die in isolierte Form in exakter Dosierung zur Behandlung der Herzinsuffizienz verwendete werden (Steigerung der Kontraktionskraft des Herzens (positiv inotrope Wirkung) und Verminderung der Schlagfrequenz (negativ chronotrope Wirkung)); Jede Selbstbehandlung ist strengstens verboten !!!
  • Nutzung / Verwendung

    Cardiotonic stimulans. Every self medication is strictly prohibited !!!
  • Samenfarbe

    braun
  • Samenfarbe

    brown
  • Samenform

    mehrkantig
  • Samenform

    multi-edged
  • Samenoberfläche

    runzelig, matt
  • Samenoberfläche

    wrinkled, matt
  • Stängel

    im ersten Jahr bildet sich eine dem Boden angedrückte Blattrosette, deren Blätter auch im Winter grün bleiben; im 2. Jahr entwickelt sich der etwa 120 cm hohe, aufrechte, meist unverzweigte Stängel mit sitzenden, wechselständigen Blättern
  • Therapie

    med. Kohle, erbrechen lassen; sofortiger Notruf
  • 1000-Korn Gewicht (häufigste) [g]

    0,420 - 0,52
  • Vergiftung

    Übelkeit und Erbrechen, das tagelang anhalten kann, Sehstörungen, verminderte Pulsfrequenz, teilweise unter 50 Schlägen, im weiteren Vergiftungsverlauf auf unter 20 Schläge/min sinkend, trotzdem steigt der Blutdruck an, es kommt zu Herzrhythmusstörungen, letztlich kann der Tod durch Herzstillstand eintreten
  • Vergiftung

    Sickness and vomiting, which can last for days. Following impaired vision, low pulse rate which can decrease below 50 beats, further below 20 beats per minute. Nevertheless blood pressure is increasing, cardiac arrhythmias at last cardiac arrest and exitus.
  • Verwechslung

    mit anderen Fingerhut- (Digitalis-) Arten
  • Vorkommen

    Heimat: Südosteuropa (nördliche Balkanhalbinsel), submediterran; in Mitteleuropa zur Herstellung von Arzneimitteln kultiviert; ruderale Trockenrasen, Waldränder; collin; in Österreich selten, im Pannonichen Gebiet (Bgld, W, NÖ) unbeständig und lokal eingebürgert
  • Vorkommen

    Origin: South East Europe; cultivated in Central Europe for drug manifacturing
  • Wuchshöhe zur Blüte (häufigste) [cm]

    40 - 100
  • Zubereitung

    Die im Herbst geernteten Blätter des ersten Kulturjahres sind Ausgangsmaterial zur Glykosidgewinnung für handelsübliche Fertigpräparate. Wegen der großen Giftigkeit der ganzen Pflanze nur nach ärztlicher Verordnung anzuwenden!
  • Blattform

    sitzend, einfach, ungeteilt, (schmal-)lanzettlich
  • Blattoberfläche

    nahezu unbehaart, Hauptnerv und zwei bogenförmig verlaufende Seitennerven deutlich hervortretend
  • Blattrand

    ganzrandig
  • Blühfarbe

    helles braun
  • Blühfarbe

    light brown
  • Blütenbau

    glockig, zygomorph (einfach-symmetrisch; mit nur 1 Symmetrieebenen), 2-lippige verwachsenblättrige Krone, Unterlippe fast so lange wie die Kronröhre, dicht wollig behaart
  • Blütenstand

    allseitswendige >15-blütige Traube
  • Blühzeit (Anfang)

    6
  • Blühzeit (Ende)

    9
  • Droge / verwendeter Pflanzenteil

    GIFTPFLANZE; pharmazeutische Droge: Wollige Fingerhutblätter (Digitalis lanatae folium laut Deutschem Arzneimittel-Codex), bestehend aus den getrockneten Laubblättern von Digitalis lanata EHRH.
  • Droge / verwendeter Pflanzenteil

    Dried petals

Erhalter

AUT001

Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit - Abteilung Pflanzengenetische Ressourcen

Material anfragen Zurück