Akzessions-Nummer
BVAL-901134
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Trivialname
Echtes Süßholz -
Gattung
Glycyrrhiza -
Art
glabra -
Botanischer Autor Art
L. -
Synonym
Hülsenfrüchtler -
Pflanzenfamilie
Schmetterlingsblütler -
Lebensdauer
mehrjährig (ausdauernd) -
Eingangsdatum
20031022 -
Ursprungsland
Österreich -
Biologischer Status der Akzession
Traditionelle Kulturpflanze/Landsorte -
Sammelart/ Bezugsquelle
Institut, Versuchsstation, Forschungsorganisation, Genbank -
Art der Lagerung
Feldsammlung -
Status im Multilateralen System
Nein -
AEGIS-Status
Nein
Charakterisierungs- und Evaluierungsdaten
-
Stängel
aufrecht, einfach, feinhaarig, drüsig punktiert, holzig, gerillt, wechselständig beblättert -
Vergiftung
In der Schwangerschaft und bei Bluthochdruck, Lebererkrankungen, schwerer Niereninsuffizienz sowie bei Kaliummangel sollte keine Süßholzwurzel verwendet werden. Bei längerfristige Einnahme und hohe Dosen: Mineralocorticoide Wirkungen, Pseudohyperaldosteronismus mit Wasser- und Natriumretention, Oedemen, Kaliummangel und Bluthochdruck -
Verwechslung
mit anderen Süßholz- (Glycyrrhiza-) Arten -
Vorkommen
Heimat: Steppen des Mittelmeergebietes, sowie in Teilen Russlands; dort und in Mitteleuropa lokal angebaut und verwildert; liebt sandige Böden und findet sich auf Ödland, in ausgetrockneten Flusstälern und Überschwemmungsgebieten -
Wuchshöhe zur Blüte (häufigste) [cm]
110 - 135 -
Zubereitung
Tee (Infus) 1 Teelöffel (2-4 g) Süßholzwurzel mit 150 ml kochendem Wasser überbrühen 5 min zum Sieden erhitzen, nach dem Abkühlen durch ein Teesieb gießen, je 1 Tasse nach den Mahlzeiten trinken; wegen seines angenehm süßen Geschmacks ist Süßhorzwurzel in den meisten Brust- und Hustenteemischungen enthalten, z.B. Hustenteemischungen mit Süßholz, Thymian, Spitzwegerich und Fenchel), Mischung für den Magen: 1 Teelöffel zerstossene Fenchelsamen mit ein paar Krümeln Süßholzwurzel mit 1/4 Liter Wasser aufkochen; Süßholztrockenextrakte (Liquiritiae extractum siccum ad saporandum laut Pharmacopoeia Europea), dickflüssige Süßholzextrakte (= Succus Liquiritiae) und Fluidextrakte z.B. Süßholzwurzelfluidextrakt der Pharmacopoeia Europea (Liquiritiae extractum fluidum ethanolicum normatum), herstellbar durch ein geeignetes Verfahren mit Ethanol 70%, mind. 3,0 und höchstens 5,0 % Glycyrrhizinsäure, Trockenextrakte stellt man heute bevorzugt mittels Sprühtrocknung her; 1/2 Teelöffel Süßholzpulver mit 1 Teelöffel Honig gemischt bei Husten und anderen Erkältungskrankheiten, 3x täglich eingenommen; Tee: 1 Esslöffel Droge in 1/2 l Wasser geben, 10 Minuten kochen, abgießen, 3-4 mal täglich jeweils 100 ml trinken. Die maximale Tagesdosis beträgt 500 ml. Sirup: 30 g frische Wurzeln in 1/4 l Rotwein einlegen, 3 Tage in der geschlossenen Flasche ziehen lassen, abgießen, Wurzeln passieren, 250 g Zucker zugeben, auf mäßigem Feuer bis zum Eindicken kochen; Tinktur: 50 g fein gehackte Wurzeln mit 50 g 50 %igem Alkohol übergießen, 14 Tage in einem verschlossenen Glas ziehen lassen, abfiltern, bei Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren 3 mal täglich 1 Teelöffel einnehmen; Lakritze: die Wurzeln werden gewaschen, geraspelt und der Saft herausgekocht, wenn der Saft erstarrt, entsteht die Lakritze und in Form gepresst oder vor dem Erstarren gegossen, kann man ihm die uns bekannten Formen geben -
Blattform
gestielt, zusammengestzt, unpaarig gefiedert mit elliptischen, zugespitzen kurz stachelspitzen Blättchen in 4-8 Paaren -
Blattoberfläche
sattgrün, drüsig/harzig punktiert -
Blattrand
ganzrandig -
Blühfarbe
weiß bis lila -
Blühfarbe
white to lilac -
Blütenbau
zygomorph (einfach-symmetrisch; mit nur 1 Symmetrieebenen)e Schmetterlingsblüte aus Fahne, Flügel und Schiffchen mit 10 zu einer Röhre verwachsenen Staubblättern -
Blütenstand
aufrechte, 10–15 cm lange Blütentrauben mit 20–30 Einzelblüten -
Blühzeit (Anfang)
6 -
Blühzeit (Ende)
7 -
Droge / verwendeter Pflanzenteil
Süssholzwurzel (Liquiritiae radix laut Pharmacopoeia Europea), bestehend aus den getrockneten, ungeschälten oder geschälten, ganzen oder geschnittenen Wurzeln und Ausläufern von Glycyrrhiza glabra L. und/oder Glycyrrhiza inflata Batalin und/oder Glycyrrhiza uralensis Fisch (mind. 4 % Glycyrrhizinsäure) -
Droge / verwendeter Pflanzenteil
Roots -
Frucht
Hülse -
Geruch
schwach, aber charakteristisch mit einer schwer zu beschreibenden Geruchsnote -
Geruch
faint but characteristic -
Geschmack
auffallend süß, mit leicht bitterem Nebengeschmack, oft auch etwas kratzend -
Geschmack
sweet with a slightly bitter aftertaste, sometimes scratching -
Hinweise
Gefährlichkeitsgrad: praktisch ungiftig -
Hinweise
Danger level: practically nontoxic -
Inhaltsstoffe
Triterpensaponine (2-15 %, v.a. Kalium- und Calciumsalze der Glycyrrhizinsäure (Glycyrrhizin) mit Glycyrrhetinsäure als Aglykon), Flavonoide (1.2%, u.a. gelb gefärbtes Isoliquiritin und das isomere Liquiritin), prenylierte Flavonoide und Isoflavonoide (u.a. Glabren, Glabridin, Licoricidin), saure Polysaccharide (Glycyrrhizan Glycyrrhetinsäure, Polysaccharide GP I und II), ferner Sterole, Cumarine, flüchtige Aromastoffe, mineralische Bestandteile, Zucker und Stärke -
Anmerkungen zur Beschreibung
Ursprünglich 2003 Pflanze Wien Wühlmausfraß. Staudengärtnerei Gaissmayr Deutschland. Bekommen am 3. Sep. 2012. vegetat. Verm.= Anmerkung von Wien. Bildet Samen im mediteranen Klima, in unseren Breitengraden etwas zu kalt. -
Nutzung / Verwendung
auswurffördernd, antiulzerogen, antiviral, entzündungshemmend, krampflösend, bei Husten, akuter Bronchitis, Katarrh, zur Unterstütung bei Magen-Darm-Geschwürzen, als Geschmackskorrigens
Erhalter
AUT001
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit - Abteilung Pflanzengenetische Ressourcen
4020
Linz