Akzessions-Nummer

BVAL-901268

  • Trivialname

    Gewöhnlicher Rhabarber
  • Gattung

    Rheum
  • Art

    x hybridum
  • Botanischer Autor Art

    Murray
  • Pflanzenfamilie

    Knöterichgewächse
  • Lebensdauer

    mehrjährig (ausdauernd)
  • Eingangsdatum

    20030626
  • Ursprungsland

    Österreich
  • Biologischer Status der Akzession

    Traditionelle Kulturpflanze/Landsorte
  • Art der Lagerung

    langfristig
  • Status im Multilateralen System

    Nein
  • AEGIS-Status

    Nein

Charakterisierungs- und Evaluierungsdaten

  • Hinweise

    Gefährlichkeitsgrad: wenig giftig (+); Rhabarberwurzel darf nicht während der Schwangerschaft, in der Stillzeit, bei Kindern unter 12 Jahren, bei Vorliegen eines Darmverschlusses und bei akut-entzündlichen Erkrankungen des Darmes angewendet werden!
  • Inhaltsstoffe

    Anthranoide (3-12 %, freie und glykosidierte Anthrachinone, Anthrone, Homo- und Heterodianthrone, Hauptkomponenten: 1-O- bzw. 8-O-Monoglucoside des Rheins, Chrysophanols, Aloeemodins, Physcions und Emodins), Gerbstoffe (Catechingerbstoffe und Gallotannine), Phenylbutanone, Flavonoide, Phenolcarbonsäuren, Chromone
  • Anmerkungen zur Beschreibung

    Rhabarber ist eine mehrjährige Pflanze. Sie verschwindet während des Winters vollständig von der Erdoberfläche und beginnt im zeitigen Frühjahr neu zu treiben. Die großen Blätter enthalten viel Oxalsäure und sind für den Menschen ungenießbar. Aber auch in den Stängeln ist Oxalsäure vorhanden. Da der Gehalt an Oxalsäure mit zunehmender Reifung steigt, sollte Rhabarber, zumindest in Mitteleuropa, ab Mitte Juni nicht mehr geerntet und verzehrt werden. Pflanze mit rotem Stängel. Art bestimmt: Rheum sp. Geändert auf Rheum x rhabarbarum (SV 2015). Rheum x rhabarbarum auf Rheum x hybridum geändert (SV 20170503)..
  • Nutzung / Verwendung

    laxierend (abführend) und zusammenziehend (gerbend), innerlich: zur kurzfristigen Behandlung von Verstopfung - Wirkung nach 8-10 Stunden; äusserlich: bei Erkrankungen der Haut und Schleimhaut; in Fieberblasencremes; HOMÖOPATHIE: Rheum HAB 1 aus den von Stängelanteilen, kleineren Wurzeln und dem grössten Teil der Rinde befreiten, getrockneten unterirdischen Teilen von Rheum palmatum und R. officinale oder Hybride beider Arten bei Durchfallerkrankungen, Verhaltensstörungen bei Kindern, Zahnungsbeschwerden; KÜCHE: junge Laubblattstiele als Gemüse in Kompott etc.
  • Samenfarbe

    rotbraun
  • Samenfarbe

    red-brown
  • Samenform

    mehrkantig
  • Samenoberfläche

    runzelig, matt
  • Samenoberfläche

    wrinkled, matt
  • Stängel

    aufrecht, gerillt, hohl, grundständig beblättert
  • Therapie

    Reduktion der Dosis bzw. absetzen
  • Vergiftung

    Rhabarberwurzel darf nicht während der Schwangerschaft, in der Stillzeit, bei Kindern unter 12 Jahren, bei Vorliegen eines Darmverschlusses und bei akut-entzündlichen Erkrankungen des Darmes angewendet werden! In Einzelfällen können krampfartige Magen-Darm-Beschwerden auftreten. Bei chronischem Gebrauch/ Missbrauch kommt es zu Elektrolytverlusten, insbesondere Kaliumverluste, Albuminurie und Hämaturie, einer Pigmenteinlagerung in die Darmschleimhaut (Pseudomelanosis coli), infolge der Kaliumverluste kann es zu Störungen der Herzfunktion und zu Muskelschwäche kommen, was insbesondere bei gleichzeitiger Einnahme von herzwirksamen Glykosiden, Diuretika und Nebennierenrindenhormonen (Cortison und andere Corticosteroide sowie Mineralocorticoide) der Fall ist.
  • Verwechslung

    mit anderen Rhabarber- (Rheum-) Arten
  • Vorkommen

    Heimat: Rheum officinale ist heimisch in SO-Tibet, SW-China und Burma, Rheum palmatum in den Gebirgen NO-Tibets und NW-Chinas
  • Blattform

    lang gestielt mit 3-4 cm dicken Stielen, meist rötlich, einfach, ungeteilt, herzförmig, groß (bis 60 cm lang und 50 cm breit)
  • Blattoberfläche

    handnervig
  • Blattrand

    stark gewellt oder scharf gesägt
  • Blühfarbe

    weiß
  • Blütenbau

    radiärsymmetrisch (strahlig; die Blüte lässt sich durch mindestens 3 Symmetrieebenen in je 2 gleichwertige Hälften teilen), 6-zähliges Perigon, 9 Staubblätter
  • Blütenstand

    vielblütig, ausladend rispig
  • Blühzeit (Anfang)

    5
  • Blühzeit (Ende)

    5
  • Droge / verwendeter Pflanzenteil

    Gemüsepflanze: junge Laubblattstiele; Arzneipflanze: Rhabarberwurzel (Rhei radix laut Pharmacopoeia Europea), bestehend aus den ganzen oder geschnittenen, häufig geteilten, getrockneten unterirdischen Teilen Rheum officinale BAILLON sowie Rheum palmatum L. oder deren Hybriden oder einer Mischung, die von Stängelresten und der Wurzelrinde samt anhaftender Nebenwurzeln befreit wurde (mind. 2,2 % Hydroxyanthracenderivaten berechnet als Rhein bezogen auf die getrocknete Droge)
  • Erntezeit Samen (Beginn)

    6
  • Erntezeit Samen (Ende)

    6
  • Frucht

    3-flügelige, 1-samige Nuss
  • Geruch

    Gemüse: säuerlich; Wurzel: charakteristisch, Geruchsnote schwer beschreibbar, einige Herkünfte haben eine leicht bis stark brenzlige Beinote
  • Geruch

    vegetables: sourish; root: characteristic, sometimes a bit burnt
  • Geschmack

    Gemüse: sauer, zusammenziehend; Wurzel: aromatisch und, je nach Sorte, schwach oder stark bitter, zugleich zusammenziehend oder auch schleimig, beim Kauen Knirschen zwischen den Zähnen von großen Calciumoxalatkristallen; Speichel färbt sich gelb
  • Geschmack

    vegetables: sour and adstringent; root: aromatic and depending on the cultivar, slightly to intensively bitter and adstringent or mucilaginous, calcium oxalate crystals grind between the teeth
  • Wuchshöhe zur Blüte (häufigste) [cm]

    50 - 130
  • Zubereitung

    Rhei extractum siccum normatum PH 10; Rhei extractum ethanolicum siccum; Pulver, Aufguss, Sirup, Süßspeisen z.B. Kompott

Erhalter

AUT001

Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit - Abteilung Pflanzengenetische Ressourcen

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