Akzessions-Nummer
BVAL-901272
-
Trivialname
Gewöhnlicher Rhabarber -
Gattung
Rheum -
Art
x hybridum -
Botanischer Autor Art
Murray -
Pflanzenfamilie
Knöterichgewächse -
Lebensdauer
mehrjährig (ausdauernd) -
Eingangsdatum
20030626 -
Ursprungsland
Österreich -
Biologischer Status der Akzession
Traditionelle Kulturpflanze/Landsorte -
Art der Lagerung
langfristig;Feldsammlung -
Status im Multilateralen System
Nein -
AEGIS-Status
Nein
Charakterisierungs- und Evaluierungsdaten
-
Vorkommen
Heimat: Rheum officinale ist heimisch in SO-Tibet, SW-China und Burma, Rheum palmatum in den Gebirgen NO-Tibets und NW-Chinas -
Wuchshöhe zur Blüte (häufigste) [cm]
55 - 60 -
Zubereitung
Rhei extractum siccum normatum PH 10; Rhei extractum ethanolicum siccum; Pulver, Aufguss, Sirup, Süßspeisen z.B. Kompott -
Anmerkungen zur Beschreibung
K2 - K4 = Sonderregal. Ernte 2012 ein großes Glas ca. 5000 Stk. Auch im Sonderregal. Rest von 2008 ca. 1/64 im Glas von Ernte 1993. Pflanze mit grünem Stängel. Rheum x rhabarbarum auf Rheum x hybridum geändert (SV 20170503). -
Nutzung / Verwendung
laxierend (abführend) und zusammenziehend (gerbend), innerlich: zur kurzfristigen Behandlung von Verstopfung - Wirkung nach 8-10 Stunden; äusserlich: bei Erkrankungen der Haut und Schleimhaut; in Fieberblasencremes; HOMÖOPATHIE: Rheum HAB 1 aus den von Stängelanteilen, kleineren Wurzeln und dem grössten Teil der Rinde befreiten, getrockneten unterirdischen Teilen von Rheum palmatum und R. officinale oder Hybride beider Arten bei Durchfallerkrankungen, Verhaltensstörungen bei Kindern, Zahnungsbeschwerden; KÜCHE: junge Laubblattstiele als Gemüse in Kompott etc. -
Samenfarbe
braun -
Samenfarbe
brown -
Samenform
dreikantig, abgeflacht -
Samenform
triangular, oblate -
Samenoberfläche
glatt -
Samenoberfläche
smooth -
Stängel
aufrecht, gerillt, hohl, grundständig beblättert, Ochrea papierartig -
Therapie
Reduktion der Dosis bzw. absetzen -
1000-Korn Gewicht (häufigste) [g]
11,8 - 13,0 -
Vergiftung
Rhabarberwurzel darf nicht während der Schwangerschaft, in der Stillzeit, bei Kindern unter 12 Jahren, bei Vorliegen eines Darmverschlusses und bei akut-entzündlichen Erkrankungen des Darmes angewendet werden! In Einzelfällen können krampfartige Magen-Darm-Beschwerden auftreten. Bei chronischem Gebrauch/ Missbrauch kommt es zu Elektrolytverlusten, insbesondere Kaliumverluste, Albuminurie und Hämaturie, einer Pigmenteinlagerung in die Darmschleimhaut (Pseudomelanosis coli), infolge der Kaliumverluste kann es zu Störungen der Herzfunktion und zu Muskelschwäche kommen, was insbesondere bei gleichzeitiger Einnahme von herzwirksamen Glykosiden, Diuretika und Nebennierenrindenhormonen (Cortison und andere Corticosteroide sowie Mineralocorticoide) der Fall ist. -
Verwechslung
mit anderen Rhabarber- (Rheum-) Arten -
Blattform
lang gestielt mit 3-4 cm dicken Stielen, meist rötlich, einfach, ungeteilt, herzförmig, groß (bis 60 cm lang und 50 cm breit) -
Blattoberfläche
handnervig -
Blattrand
stark gewellt -
Blühfarbe
weiß-rosa -
Blütenbau
radiärsymmetrisch (strahlig; die Blüte lässt sich durch mindestens 3 Symmetrieebenen in je 2 gleichwertige Hälften teilen), 6-zähliges Perigon, 9 Staubblätter -
Blütenstand
vielblütig, ausladend rispig -
Blühzeit (Anfang)
4 -
Blühzeit (Ende)
5 -
Droge / verwendeter Pflanzenteil
Gemüsepflanze: junge Laubblattstiele; Arzneipflanze: Rhabarberwurzel (Rhei radix laut Pharmacopoeia Europea), bestehend aus den ganzen oder geschnittenen, häufig geteilten, getrockneten unterirdischen Teilen Rheum officinale BAILLON sowie Rheum palmatum L. oder deren Hybriden oder einer Mischung, die von Stängelresten und der Wurzelrinde samt anhaftender Nebenwurzeln befreit wurde (mind. 2,2 % Hydroxyanthracenderivaten berechnet als Rhein bezogen auf die getrocknete Droge) -
Erntezeit Samen (Beginn)
6 -
Erntezeit Samen (Ende)
6 -
Frucht
3-flügelige, 1-samige Nuss -
Geruch
Gemüse: säuerlich; Wurzel: charakteristisch, Geruchsnote schwer beschreibbar, einige Herkünfte haben eine leicht bis stark brenzlige Beinote -
Geruch
vegetables: sourish; root: characteristic, sometimes a bit burnt -
Geschmack
Gemüse: sauer, zusammenziehend; Wurzel: aromatisch und, je nach Sorte, schwach oder stark bitter, zugleich zusammenziehend oder auch schleimig, beim Kauen Knirschen zwischen den Zähnen von großen Calciumoxalatkristallen; Speichel färbt sich gelb -
Geschmack
vegetables: sour and adstringent; root: aromatic and depending on the cultivar, slightly to intensively bitter and adstringent or mucilaginous, calcium oxalate crystals grind between the teeth -
Hinweise
Gefährlichkeitsgrad: wenig giftig (+); Rhabarberwurzel darf nicht während der Schwangerschaft, in der Stillzeit, bei Kindern unter 12 Jahren, bei Vorliegen eines Darmverschlusses und bei akut-entzündlichen Erkrankungen des Darmes angewendet werden! Rhabarber ist eine mehrjährige Pflanze. Sie verschwindet während des Winters vollständig von der Erdoberfläche und beginnt im zeitigen Frühjahr neu zu treiben. Die großen Blätter enthalten viel Oxalsäure und sind für den Menschen ungenießbar. Aber auch in den Stängeln ist Oxalsäure vorhanden. Da der Gehalt an Oxalsäure mit zunehmender Reifung steigt, sollte Rhabarber, zumindest in Mitteleuropa, ab Mitte Juni nicht mehr geerntet und verzehrt werden. -
Inhaltsstoffe
Anthranoide (3-12 %, freie und glykosidierte Anthrachinone, Anthrone, Homo- und Heterodianthrone, Hauptkomponenten: 1-O- bzw. 8-O-Monoglucoside des Rheins, Chrysophanols, Aloeemodins, Physcions und Emodins), Gerbstoffe (Catechingerbstoffe und Gallotannine), Phenylbutanone, Flavonoide, Phenolcarbonsäuren, Chromone
Erhalter
AUT001
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit - Abteilung Pflanzengenetische Ressourcen
4020
Linz